Bares aus Orangen.

Einfach mal so, an einem unerwarteten Ort, Geld finden – das hat schon etwas, nicht wahr? Als kleines Kind war ich eine richtige Spürnase. Was die Körpergröße angeht noch nicht weit vom Boden entfernt, habe ich wirklich alles entdeckt. Vom Pfennig bis hin zum 50 DM-Schein. Als Begleitung war ich daher natürlich sehr beliebt, denn es verging kaum ein Ausflug, bei dem ich nicht irgendetwas gefunden habe. In letzter Zeit hat das allerdings rapide nachgelassen. Umso erstaunter war ich, in einer Orange einen 20 €-Schein zu finden …

BiO rockt!

BiO - Bill in Orange

BiO – Bill in Orange

Ok, es war keine normale Orange. Kurz rüber in den Supermarkt, eine BiO-Orange gekauft und beim Aufschneiden dann den Geldschein entdeckt – so lief es leider nicht ab. (Wobei ich diese Hoffnung seither hege) Nein, ich habe mir von Markus Bender und seiner Zauber-DVD „BiO – Bill in Orange“ erklären lassen, was so ein echter Geldschein in einer Frucht macht, wie er dort hineingelangt und wie er wieder heil herauskommt.

Klassisch vegetarisch.

Es hat sich wieder einmal bestätigt: Fleisch ist nicht immer die Lösung. Nicht nur für Küchenklassiker, sondern auch für den Klassiker unter den Zaubertricks braucht es eine Portion frisches Obst. Orangen oder Zitronen, mit beiden kann es klappen. Der Zaubertrick an sich ist aus Sicht des Zuschauers schnell erklärt: Der Zauberkünstler verbrennt einen Geldschein, den er kurz darauf unversehrt aus einer Orange / Zitrone wieder hervorholt. Mit Hilfe der Seriennummer stellt dann das überraschte Publikum fest, dass es exakt der Schein ist, der zuvor verbrannt wurde. Verblüffend, nicht wahr? Ich habe mir den Trick wieder und wieder angesehen, den springenden Punkt konnte ich nicht sehen.

Realität ist Ansichtssache …

Aus der Sicht des Magiers betrachtet, ist der Trick allerdings weitaus vielschichtiger. Wieder einmal zeigt sich: Realität ist reine Ansichtssache. Zwischen dem, was wir sehen (sollen), und dem, was der Illusionist in Wirklichkeit macht, liegen Welten. Mit der richtigen Ablenkung sind wir nicht mehr in der Lage, zu erkennen, was eigentlich passiert. Der Trick „Bill in Orange“ erfordert Geschick, und Zwischenschritte, die gut vorbereitet sein sollten. Beherrscht der Magier dies, ist die Illusion perfekt. Ich will nicht zu viel verraten, aber ein Blick in Markus Benders DVD lohnt sich.

Ob Geld doch auf Bäumen wächst?

Seitdem ist mein Orangen-Konsum dramatisch gestiegen. Vielleicht vergisst irgendein Magier, aufgrund einer Verkettung äußerst seltsamer und ungünstiger Zufälle, ja mal sein Zauberrequisit, also die Orange, direkt in der Obstabteilung eines Supermarktes. Oder ein begnadeter Zauberer schafft es, dass Geld tatsächlich auf Bäumen wächst und dann im Fruchtfleisch landet? Meine Hoffnung stirbt zuletzt. Bis dato habe ich noch keinen Geldschein im Obst gefunden, aber zumindest esse ich nun mehr Orangen. Das macht zwar nicht reich, aber gesund!