Karten werfen – wie schwer kann das schon sein? Was mit Papierfliegern, Bällen und anderen Gegenständen funktioniert, muss doch auch mit Karten klappen, oder? Denkste. Karten sind sehr, sehr leicht, haben so gut wie kein Eigengewicht. Versucht man diese zu werfen, bzw. gezielt auf einen Gegenstand zu „schießen“, folgt die Ernüchterung recht schnell. Das will nicht so recht klappen. Wenn man dagegen Jeff McBride zusieht, wie er aus seinen Karten echte Wurfgeschosse macht, dann kommt man doch ins Grübeln. Ob das noch mit rechten Dingen zugeht? Das muss Zauberei sein.
Übung macht erst mal keinen Meister
Zauberei ist es tatsächlich, was der Künstler McBride mit seinen Karten veranstaltet. Nicht ohne Grund gilt er als einer der innovativsten, außergewöhnlichsten und schillerndsten Zauberkünstler unserer Zeit. Was er mit seinen Spielkarten vorführt, ist genial, aber nicht unerlernbar. High-Speed-Karten, „Weit-Schüsse“, mit Karten Ziele anvisieren und treffen – darin ist McBride Weltmeister.
Doch wie soll das gehen? Karten schießen? Geschwindigkeit aufnehmen? Präzise werfen? Das Geheimnis liegt in der Rotation der Karten. Die Geschwindigkeit kommt durch die gekonnte Verschmelzung aus Technik, Übung und Kraft. Die Zielgenauigkeit stellt sich dann mit der Zeit ein. Und am Anfang steht, wie gesagt, die Rotation. Auf seiner DVD „Zoom, Bounce and Fly“ erklärt der Magier ganz genau, wie jeder Karten präzise und schnell werfen kann, er zeigt verschiedene Techniken und Effekte. Ein in meinen Augen auch ganz wichtiger Punkt: Jeff McBride lehrt uns auch einen kleinen „Rettungsanker“: sollte doch mal etwas schief gehen und die Karte ein ungeplantes Eigenleben entwickeln, dann gibt es durchaus einen Weg, den Zaubertrick zu retten. Puh! Glück gehabt. Denn vor allem zu Beginn wird garantiert einiges schiefgehen. So viel sei schon mal verraten: Geduld muss man haben. Und Zeit, sehr viel Zeit. Karten werfen sieht leicht aus, mühelos, gerade bei Jeff McBride richtig natürlich. Als wäre es das einfachste der Welt, aus einer Karte ein akkurates Wurfinstrument zu machen. Doch leider ist dem nicht so. Selbst nach ein wenig Übung sind die Karten widerspenstig.
Ausdauer wird belohnt
Nach und nach zeigen sich allerdings Erfolge. Die Geduldigen unter uns werden belohnt. Wer sich die Mühe macht und regelmäßig trainiert, wird bald merken, dass man den Dreh irgendwann raus hat. Sobald die Technik sitzt, Handgelenk und Hand an die Bewegung gewohnt sind und etwas an Kraft gewonnen haben, kommt auch die Geschwindigkeit. Die Zielgenauigkeit ist nochmal eine Herausforderung, aber wer so weit gekommen ist, seinen Karten Speed zu verleihen, wird vor dieser letzten Hürde auch nicht mehr zurückschrecken. Zoom, Bounce and Fly von Jeff McBride macht Lust, aus seinen Karten mehr herauszuholen, ist aber definitiv nichts für Ungeduldige.
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