Fotos – inzwischen ja fast ein bisschen old school. Früher lief das so ab: im Urlaub war man ausgestattet mit einer Kamera, man lief von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und hat versucht, alle wichtigen Momente festzuhalten. Anschließend marschierte man zu einem Geschäft seines Vertrauens und ließ alle Fotos entwickeln. Um sich dann an einem kalten Sonntagmorgen im Wohnzimmer zu verbarrikadieren, umgeben von verschiedensten Urlaubserinnerungen, und in Kleinstarbeit ein Fotoalbum zu gestalten. Idealerweise konnte man dies dann bei einer netten runde Kaffee und Kuchen der äußerlich interessierten, innerlich furchtbar gelangweilten Verwandtschaft zeigen. Heutzutage ist man meist mit seinem Smartphone bewaffnet, und veröffentlicht die eben gemachten Fotos gleich auf diversen sozialen Netzwerken. Richtige Fotos machen nur noch die Wenigsten. Schade eigentlich, denn so manches Foto verrät mehr, als man eigentlich denkt…
Ich sehe was, was du nicht siehst!
Ein Foto aus der Vergangenheit, das die Zukunft zeigt. Klingt ein bisschen nach Hellseherei, nach Wahrsagen und billigem Hokuspokus. Aber keine Panik, dabei geht es nicht um eine ältere, bucklige Dame mit buntem Tuch auf dem Kopf und Warze auf der Nase. Es starrt auch niemand in eine milchig weiße Kugel und versucht mit aufgesetztem Akzent die nächsten Lebensereignisse vorherzusagen. Nein, vielmehr geht es um einen Zaubertrick, der dank eines kleinen Fotos zu einem richtigen „AHA“-Erlebnis wird. Stellt euch vor, ihr sollt aus einem Stapel Karten fünf Karten auswählen. Ihr entscheidet, welche Karte ihr wollt. Die Karten werden aufgedeckt. Und dann kommt ein Foto ins Spiel. Aufgenommen bereits vor Wochen. In einem versiegelten Umschlag. Der Umschlag wird geöffnet. Und auf dem Foto sind genau jene Karten zu sehen, die ihr eben gezogen habt. Darüber hinaus auch noch in exakt derselben Reihenfolge! Verblüffend, oder? Ein Zauberer mit dem zweiten Gesicht?
Geschickt getrickst ist halb gezaubert
Nicht ganz. Eher handelt es sich um einen sehr effektvollen Zaubertrick. Auf seiner DVD „Photograph“ zeigt uns der Illusionist und Magier Markus Bender einmal mehr, mit wie wenigen und unkomplizierten Accessoires schöne, spannende und unterhaltsame Zauberkunststücke entstehen. In diesem Fall benötigt man lediglich ein Kartenspiel, einen Briefumschlag und ein Foto. Und kann damit einen Trick vorführen, der das Publikum garantiert fesseln wird. Das Kunststück ist schnell erklärt, die einzelnen Handgriffe sind schnell zu verstehen. Allerdings: ein bisschen Übung ist schon nötig.
Wie immer kommt es auch beim Trick „Photograph“ darauf an, den Zuschauer nicht sehen zu lassen, was wirklich geschieht. Trotzdem sollte man aber auch versuchen, nicht zu viele Ablenkungsmanöver einzubauen. Denn dann wird das Publikum in diesem speziellen Fall schnell misstrauisch, verrät uns Markus Bender. Das Zauberkunststück wird im direkten Kontakt mit einem Zuseher durchgeführt, setzt man nun zu viele Spielereien ein, mischt man die Karten beispielsweise auffällig kunstvoll, mit zu vielen Handgriffen, denkt der Zuseher eventuell, dass hier irgendetwas passiert. Und schon büßt der Trick etwas von seiner Wirkung ein.
Kleine Täuschung, große Wirkung
Es gilt also: so natürlich wie möglich bleiben, den Ablauf gut üben und sauber durchführen, und das Foto richtig zur Geltung bringen. Das Kunststück an sich ist kein Hexenwerk, um den richtigen Grad an Ablenkung zu finden dagegen bedarf es einiges an Übung, Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis. Der Trick ist schnell gelernt – ihn richtig umzusetzen ist jedoch schon ein bisschen anspruchsvoller.
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