1944, irgendwo in einem deutschen Gefangenenlager. Ein Mann zückt ein Kartenspiel. Doch nicht um Zeit und Sorgen zu vertreiben. Sondern um zu fliehen. Ganz vorsichtig weicht er die Karten in Wasser ein, zieht anschließend die Papierschichten auseinander. Und siehe da, die Innenseiten der Karten entpuppen sich als Fluchtplan. Der Soldat macht sich auf den Weg. Der Plan zurück in die Freiheit, versteckt zwischen Schichten aus Papier, gedruckt auf Karten der US Playing Card Company.

„Bicycle Escape Map Deck“

Bicycle Escape Map Deck

Bicycle Escape Map Deck

Amerikanische und britische Geheimdienste, unterstützt von der US Playing Card Company, arbeiteten während des zweiten Weltkriegs zusammen, um Soldaten einen Fluchthelfer zur Seite zu stellen. Unscheinbar wirkende Spielkarten, die einen geheimen und lebensrettenden Plan enthalten – eine geniale Idee. Das „Escape Map Deck“ wurde 1944 gedruckt, wie viele Exemplare es davon gab, ist bis heute nicht bekannt. Wer allerdings mal so ein Original bewundern möchte, kann das im Spy Museum in Washington D.C. tun. Zur damaligen Zeit jedenfalls waren diese Karten ein Segen, gaben sie den Soldaten doch die reelle Chance, aus Gefangenenlagern zu entkommen.

Karten mit einer starken Geschichte. Und wir können auch heute noch einen Teil dieser Geschichte hautnah erleben. Denn die US Playing Card Company hat einen Nachdruck dieser ganz besonderen Karten herausgebracht. Allerdings ist bei dieser Reproduktion der Plan außen auf den Karten aufgedruckt, denn ansonsten müsste man die Karten zerstören, um die Landkarte lesen zu können. Das „Bicycle Escape Map Deck“ ist etwas ganz spezielles. Lebendige Geschichte sozusagen. Legt man die Karten in der richtigen Reihenfolge aneinander, ergeben sie tatsächlich einen Fluchtplan. Faszinierend! Und auch ein bisschen angsteinflößend, bedenkt man doch, wozu und für wen sie eigentlich gedacht waren. Hier hat uns Bicycle in der limitierten Neuauflage dieser Edition Karten zur Verfügung gestellt, die eine sehr eigene Aura versprühen. Sie verursachen eine bedrückende, aber auch andächtige und ehrfürchtige Stimmung – zum Spielen und Zaubern sind sie meiner Meinung nach nicht geeignet. Sammlerkarten sind es, ein Vermächtnis aus einer glücklicherweise vergangenen, aber niemals vergessenen Zeit.